Auch nicht schlecht – ein Leitspruch, was vor 120 Jahre galt und noch heute die Köpfe rauchen lässt: „Zusammenhalten und den großen, preisdiktierenden Brauereien trotzen!“ 1902 gründet Martin Reisch mit 35 Wirten aus der Region unter diesem Motto die Brauereigenossenschaft Frastanz. Um die Jahrhundertwende gehen die kleinen Brauereien reihenweise ein. Die Genossenschaft hält dagegen.
Heute ist Mario Rothmund mit einem Kollegen fürs Marketing verantwortlich. Und wenn er nicht gerade darüber nachdenkt, wie man den Großen so richtig einschenken kann, büffelt er im Masterstudiengang Digitale Komunikation und Markting am Digital Campus Vorarlberg. „Eh, statt am Abend vor die Glotze hocken und was Sinnloses anschauen, mach ich lieber das!“ Für Mario ist es zudem eine große Chance. Denn noch kann man am Digital Campus Vorarlberg berufsbegleitend in vier Semestern zum Master gelangen, ohne zuvor einen Bachelortitel erworben zu haben. Ende Jahr endet das Zeitfenster.
"Gleich nach dem ersten Kurs kriegst Du Werkzeuge in die Hand, die Du beruflich nutzen kannst." Mario Rothmund, Marketing & Biersommelier bei Frastanzer Brauerei.
Pilotklasse an der HAK
Mario Rothmund hat nach der Hauptschule die HAK in Feldkirch besucht mit dem Schwerpunkt Digital Business und Entrepreneurship. „Wir waren eine Pilotklasse, die erste voll mit Laptop und WLAN ausgestattet.“ Das war spannend und fordernd gleichermaßen. „Anfangs waren wir 25, am Schluss nur noch 15.“ Nach der HAK folgt der Zivildienst, dann eine klassische Bankausbildung. Raiffeisenbank. Mario wird Kundenbetreuer. Dabei reizt ihn Marketing immer mehr. Bis er sich ein Herz fasst und sich bei der Frastanzer Brauerei bewirbt und mit Handkuss genommen wird. Ab jetzt dreht sich alles um die Kernfrage: Wie schaff ich es, die Marke in den Köpfen zu verankern? Elf Jahre ist das jetzt her. Elf Jahre und eine Reihe an Zusatzkursen. Inzwischen ist das Frastanzer „wie mein eigenes Kindle“. Und um das noch besser an den Mann bzw. die Frau zu bringen, hat Mario den Studiengang Digitale Kommunikation und Marketing am Digital Campus angetreten. „Wir sind jetzt im zweiten Semester.“ Was gab den Ausschlag? Fürs Digitale Marketing hat sich Mario entschieden, weil die digitalen Medien auf dem Vormarsch sind: „Da muss man einfach Schritt halten.“
Selbstorganisation gefragt
Ein Spaziergang ist das nicht. „Ich bin verheiratet, habe zwei Kinder und einen 130-Prozent-Job.“ Dennoch kann Mario die zweijährige Ausbildung mit all dem vereinbaren. Konkret bedeutet das im Durchschnitt „15 Stunden pro Woche zusätzlich“ – wochentags Arbeit bis gegen 17:30 Uhr, ein wenig Fußballspielen, Kinder ins Bett bringen, dann Lernen bis 22 Uhr. Die Wochenenden gehören der Familie. Selbstorganisation ist bei diesem Studium die halbe Miete.
Viel im Selbststudium
„Wir haben derzeit einmal pro Woche ein Repetitorium online, der Rest ist Eigenlernen.“ Dafür gibt es von Beginn an jede Menge praktisch Verwertbares. „Gleich nach dem ersten Kurs kriegst du Werkzeuge in die Hand, die du beruflich nutzen kannst.“ Etwa die Projektplanung, wie durchblicke ich ein Unternehmen digital, Prozessoptimierung, Web-Ergonomie und Web-Programmierung usw. Dabei geht es gar nicht darum, später einmal selber zu programmieren. „Aber als Marketingverantwortlicher ist es Gold wert zu wissen, wie viel Aufwand es bedeutet, wenn du eine Programmierung in Auftrag gibst.“
Unter den derzeit 25 Student:innen sind sieben aus Vorarlberg.
Interdisziplinär
Klassische Marketingausbildungen fokussieren traditionell auf betriebswirtschaftliches Know-How, IT-Studien auf technische Fertigkeiten. Interdisziplinär gut ausgebildete Arbeitskräfte sind indes Mangelware. Hier setzt das MSc Studium Digitale Kommunikation und Marketing an. Absolvent:innen von IT-fernen Studienrichtungen aus Betriebswirtschaftslehre oder Kommunikation sowie Menschen mit fundierter betriebswirtschaftlicher Berufserfahrung können mit Hilfe des MSc ihre Karriereoptionen auf den digitalen Bereich erweitern. Betriebswirtschaftliche Kompetenzen sind Voraussetzung für das Studium; IT Kenntnisse werden während der Ausbildung vermittelt.
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