Die Technik wird sportlich: Evelyn Ratt-Nenning lernte im Kurs „Content Creation mit künstlicher Intelligenz“, KI für ihren Tennisverband zu nutzen.
Tennis-Spieler:innen stellen sich viele Frage – simple und komplizierte: Wie hoch muss das Netz sein? Darf eine Mannschaft unvollständig antreten? Oder auch: Wenn der gespielte Ball einen Vogel trifft, zählt es als Fehler und wenn ja, für wen? Wenn es nach Evelyn Ratt-Nenning aus Dornbirn geht, dann sind all diese Fragen in Zukunft im Nullkommanichts beantwortet. Ohne lange im offiziellen Tennis-Regelwerk suchen zu müssen – sondern blitzschnell mithilfe der KI. Auf die Idee kam die passionierte Tennis-Spielerin, als sie den Kurs „Content Creation mit künstlicher Intelligenz“ bei uns am Digital Campus Vorarlberg besuchte.
„Um ehrlich zu sein, wusste ich gar nicht so richtig, was mich da erwartet“, gesteht die 53-Jährige lachend. „Aber das Thema KI hat mich einfach interessiert. Und ich will in meinem Alter auch nicht plötzlich den Anschluss an aktuelle Entwicklungen verlieren und auf dem Abstellgleis landen.“ Also meldete sie sich an und sprang praktisch Hals über Kopf ins Thema KI. „Ich habe in nur zwei Tagen so viel Neues gelernt“, erzählt Evelyn begeistert. Nur eines fehlte noch: eine tatsächliche Gelegenheit, ihr neues Wissen einzusetzen.
„In den Pausen zwischen den Kurseinheiten habe ich mich viel mit den anderen Teilnehmer:innen unterhalten. Sie erzählten mir, wie sie die KI in ihren Firmen einsetzen wollten“, beschreibt die Dornbirnerin. „Und so kam mir schließlich die zündende Idee.“
Erleichterung für Ehrenamtliche
Denn Evelyn ist nicht nur ein großer Tennis-Fan, sondern auch Geschäftsführerin des Vorarlberger Tennisverbands. „Unsere Leute in der Organisation sind ehrenamtlich tätig, stehen also unbezahlt in ihrer Freizeit etwa als Schiedsrichter:innen parat“, erklärt Evelyn. „Da hat natürlich niemand wertvolle, persönliche Freizeit zu verschenken.“ Ihr KI-Projekt sollte also den Ehrenamtlichen dabei helfen, ihre Zeit so effizient wie möglich zu nutzen. „Und das heißt: bei Fragen nicht erst lange im Regelwerk blättern und nach Antworten suchen“, so Evelyn, „sondern die Frage einfach an die KI stellen und sofort eine Antwort bekommen.“ Sie speiste also das gesamte Tennis-Regelwerk ein – und ihr Plan funktionierte. „Es ist ein bisschen wie ein ChatGPT für Tennis“, freut sich Evelyn.
Schon im nächsten Kurs
Noch kann nur Evelyn auf ihr KI-System zugreifen. Doch die 53-Jährige plant schon längst die nächsten Schritte: „Ich nehme jetzt auch am nächsten KI Lehrgang am Digital Campus Vorarlberg teil, dem KI Prompter Lehrgang. Mit dem Wissen, das ich dabei lerne, kann ich das System dann für unsere Ehrenamtlichen zugänglich machen.“ Dass sie einmal ein digitales Nachschlagewerk für ihren Tennisverband erstellen würde, hätte sie noch vor ein paar Wochen selbst nicht gedacht, sagt sie. „Aber ich bin jetzt absolut begeistert von den Möglichkeiten und total Feuer und Flamme für das Thema KI!“